Gobi Wüste – Alles über eine der grössten Wüstenregionen der Welt
Die Gobi Wüste ist nach der Sahara die zweitgrößte und zugleich kälteste Wüste der Welt. Sie liegt in Zentralasien, und zwar in der Mongolei und in China. Die Wüste Gobi ist jedoch nicht eine einzige Wüste. Vielmehr besteht sie aus mehreren verschiedenen zusammenhängenden Wüsten- und Halbwüstenlandschaften sowie weitläufigen Steppen. Das riesige Gebiet ist der Inbegriff der Wüstenlandschaft, in der mongolische Nomaden auf Pferden endlose Steppen durchstreifen.
Table of Contents
- Die Gobi Wüste als Reiseziel
- Die Gobi Wüste – alle Infos auf einen Blick
- Die Gobi Wüste – Geografische Fakten
- Was für eine Wüsten-Art ist die Gobi Wüste?
- Gobi Wüste Klima: Temperatur und Wetter
- Das mongolische Nomadenleben
- Was kann man in der Gobi-Wüste sehen?
- Eine Reise zur Gobi-Wüste und in die zentrale Mongolei
- Welche Aktivitäten bietet die Gobi Wüste?
Die Gobi Wüste als Reiseziel
Vor allem die Gobi Wüste und die zentrale Mongolei sind in den letzten Jahren vermehrt Ziel für touristische Unternehmungen geworden, denn hier kann man noch wahre Abenteuer erleben! Fernab vom Massentourismus bietet sich eine Reise in die Mongolei und die Gobi Wüste vor allem für Naturliebhaber und Outdoor-Fans an. Denn außer einigen Nomaden ist die Wüste unbewohnt und damit das am wenigsten besiedelte Gebiet der Welt.
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Dennoch gibt es hier einige kulturelle sowie landschaftliche Sehenswürdigkeiten zu entdecken und die Gobi Wüste ist damit eine der faszinierendsten Wüsten der Welt. In diesem Artikel möchten wir euch daher etwas mehr über die Gobi Wüste erzählen und euch zeigen, was euch auf einer Reise in die weiten Steppen der Mongolei erwartet.
Die Gobi Wüste – alle Infos auf einen Blick
Fläche |
2,3 Millionen km² |
Länge |
2000 Kilometer |
Breite |
1000 Kilometer |
Höhe |
1000 Meter über dem Meeresspiegel |
Lage |
China und Mongolei |
Wüstenart |
Kontinentalwüste (Kieswüste, Felswüste, Sandwüste, Steppenwüste) |
Klima |
Kontinentalklima |
Charakteristika |
Zusammenhängenden Wüsten- und Halbwüstenlandschaften |
Teilwüsten |
Bejschan, Alashan |
Jährlich durchschnittlicher Niederschlag |
100 – 200 Millimeter |
Temperatur |
zwischen -50°C im Winter und 40°C im Sommer |
Landschaft |
Felsformationen, Sanddünen, Steppe, Seen |
Funde / Mineralien |
Versteinerungen aus unterschiedlichen Epochen, bspw. Dinosaurier-Skelette, Sauriereier Gebeine von frühen Säugetieren sowie Kohle, Kupfer, Gold und Silber |
Einwohner |
Mongolische Nomaden |
Ausgangspunkt für einen Trip |
Ulaanbaatar |
Reisezeit |
Juni - September |
Anreise |
Flugzeug + Auto |
Sehenswürdigkeiten |
Gobi Wüste: Bayanzag, Yolyn Am Valley, Tsagaan Suvarga, Ikh gazriin chuluu Zentrale Mongolei: Hustai Nationalpark, Karakorum, Orkhon Valley, Elsen Tasarkhai |
Aktivitäten |
Reiten auf wilden Pferden, Sandboarding, Kamelreiten, Wandern |
Die Gobi Wüste – Geografische Fakten
Die Grenzen der Gobi Wüste sind bis heute nicht eindeutig geklärt. Im weitesten Sinne wird der gesamte wüstenartige Bereich in Zentralasien dazu gezählt. Die Gobi Wüste liegt im Süden der Mongolei und erstreckt sich bis in den Norden Chinas, wobei sie sich vor allem in China immer weiter ausdehnt. Begrenzt wird dieses Gebiet im Norden durch das Altai und Changai Gebirge, im Süden durch das Nan Shan und das Kunlun Shan, im Westen durch die Gebirgszüge des Pamir und im Osten durch die Mandschurei.
In China ist die Gobi Wüste geprägt durch extrem wasserarme und meist steinige Wüsten und in der Mongolei durch weite und lebensfreundlichere Steppen.
Die Fläche der Gobi Wüste variiert von Jahr zu Jahr aufgrund von klimatischen Veränderungen. Zuletzt wurde eine durchschnittliche Fläche 2,3 Millionen km² festgestellt. Die Gobi Wüste ist etwa 1000 Kilometer breit und etwa 2000 Kilometer lang. Im Durchschnitt liegt die Wüste Gobi etwa 1000 Meter über dem Meeresspiegel.
Was für eine Wüsten-Art ist die Gobi Wüste?
Die Gobi Wüste ist nicht eine einzige große Wüste, sondern besteht vielmehr aus mehreren Wüsten- und Halbwüsten sowie vor allem in der Mongolei aus einer großen Wüstensteppe. Somit werden die einzelnen Wüstenabschnitte der Wüste Gobi zu den Sand-, Kies- oder Felswüsten sowie den Steppenwüsten gezählt.
Obwohl der Großteil der Gobi Wüste von kahlen Felsen bedeckt ist, befinden sich hier die größten Sanddünen der Welt mit einer Höhe von bis zu 400 Metern. Diese Sanddünen machen jedoch nur einen sehr geringen Teil der Wüste aus und befinden sich im südlichen Randgebiet und sind unter dem Namen Badain Jaran Shamo-Wüste bekannt. Nördlich des Dünengebiets findet man dann Kies- und Steinwüsten, in denen es auch Salzwasserseen gibt. Wieder nördlich hiervon geht die Gobi-Wüste in eine Steppenlandschaft mit Weideflächen und Süßwasserseen über.
Die Gobi Wüste ist aufgrund ihrer Größe sehr vielseitig und ihre landschaftlichen Gegebenheiten umfassen sandige Dünen, schroffe Gebirgszüge, Seen, Felsformationen, Weidelandschaften und sogar Wasserfälle.
Gobi Wüste Klima: Temperatur und Wetter
Das Klima in der Gobi Wüste ist kontinental und sie ist damit die Wüste mit den größten Temperaturunterschieden. In den Sommermonaten kann es in der Gobi Wüste bis über 40 Grad heiß werden. Im Winter fallen die Temperaturen oft auf - 30 Grad, teilweise sogar bis auf - 50 Grad. Aber auch zwischen Tag und Nacht können die Temperaturen stark schwanken: innerhalb von 24 Stunden werden teilweise Unterschiede von bis zu 35 Grad gemessen. Im Winter ist der Himmel aufgrund des sibirischen Kältehochs meist wolkenlos und strahlend blau. Im Sommer können Staub- und Sandstürme die Luftverhältnisse stark beeinträchtigen. In der Nacht sinken aber auch im Sommer die Temperaturen stark. Die durchschnittliche Temperatur liegt bei 20 bis 25 Grad.
Die Gobi Wüste ist außerdem das nördlichste Trockengebiet der Erde. Ihre Trockenheit liegt in ihrer meeresfernen Lage begründet, da sie weder von feuchten atlantischen Luftmassen noch vom chinesischen Monsun erreicht wird. Trotz der Trockenheit kann es im Winter und Frühling zu Frost und Schneefällen kommen. Der Sommer hingegen ist von wenigen aber oft sintflutartigen Regenfällen geprägt.
Dieses Klima gepaart mit der enormen Trockenheit machen ein Leben in der Gobi Wüste fast unmöglich. Nur wenige Pflanzen können in dieser Landschaft gedeihen. Daher ist die Gobi Wüste das am wenigsten besiedelte Gebiet der Welt.
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Das mongolische Nomadenleben
Trotz dessen, dass das Klima in der Gobi Wüste nur sehr wenige Möglichkeiten für Ackerbau und Viehzucht bietet, leben hier Menschen, sogenannte Nomaden. Wie in Uhrzeiten führen die mongolischen Nomadenfamilien auch noch heute ihren 800 Jahre alten, einzigartigen und traditionellen Lebensstil. Aktuell gibt es noch etwa 900.000 Nomaden, die in den Weiten der mongolischen Steppe leben. Sie wohnen in ihren typischen weißen Jurten und ziehen mit ihren Familien und Tieren von Ort zu Ort. Die meisten Familien halten Pferde, Schafe und Ziegen, manchmal auch Kamele oder Ochsen, die in den weiten Grassteppen weiden.
Der mongolischen Jurte kommt im Nomadenleben eine besondere Bedeutung zu. Denn sie spiegelt in ihrer Einrichtung die soziale und die spirituelle Ordnung der Familie wider. Jedes Familienmitglied bekommt seinen Platz und sein Wirkungsbereich in der Jurte zugewiesen. Die Raumaufteilung und Ausstattung sind hoch optimiert, denn nur so können die Familien unter den erschwerten Bedingungen Kochen, Arbeiten, Wohnen und Schlafen. Geheizt wird mit einem Ofen in der Mitte der Jurte – als Brennstoff dienen neben Holz nicht selten auch Pferdeäpfel.
Aber nicht nur die Nomaden leben in Jurten, auch ein Teil der städtischen Bevölkerung wohnt für einen Teil des Jahres oder ganzjährig in der Jurte.
Was kann man in der Gobi-Wüste sehen?
Die Gobi ist nicht nur für ihre Schönheit bekannt, sondern auch für ihre Naturwunder. Sie beherbergt einige wundervolle Orte und Plätze. Hier ist als erstes die wunderschöne und unberührte Natur zu nennen. Von eindrucksvollen Sanddünen, bizarren Felsformationen, Gebirgsketten und endlose Weiten über Seen und Wasserfälle bis hin zu dicht bewaldeten Ebenen mit einem vielseitigen Tierbestand gibt es für jeden Naturliebhaber etwas zu entdecken.
Trotz der Bedingungen lockt die Wüste Gobi und die zentrale Mongolei immer mehr Abenteurer an. Denn in der unendlichen Einsamkeit kann man hier noch völlige Ruhe und Stille erfahren. Die farbenprächtigen Sonnenuntergänge und der unendliche Sternenhimmel sind nirgendwo auf der Welt so spektakulär wie in einer mongolischen Gobi Wüste. Aber auch die zentrale Mongolei, die faktisch nicht zur Gobi-Wüste gehört, sondern näher an Ulaanbaatar liegt, ist ein Besuch wert.
Sehenswürdigkeiten in der Gobi Wüste und der zentralen Mongolei
Top Sehenswürdigkeiten Gobi Wüste
- Bayanzag: Diese Felsformation gehört zu den geheimnisvollsten und aufregendsten Orten mitten in der Gobi-Wüste. Neben der atemberaubenden Landschaft und der beeindruckenden Flora und Fauna ist Bayanzag vor allem als Fundort von Dinosaurier-Fossilien bekannt und wird daher auch Jurassic Desert genannt.
- Yolyn Am Valley: Das Yolyn-Am-Tal liegt in der östlichen Bergkette der Drei Schönheiten im Süden der Mongolei und ist teil der Gobi Wüste. Bekannt ist das Tal vor allem für das Eisfeld, welches im Winter eine Dicke von mehreren Metern erreicht.
- Tsagaan Suvarga: Diese Steinformationen wurden einst vom Wind geformt und sehen aus der Ferne aus wie eine zerstörte Stadt. Die Felsen sind etwa 30 Meter hoch und erheben sich inmitten der Wüste Gobi. Die erodierte Landschaft lag vor langer Zeit unter dem Meeresspiegel und enthält deshalb zahlreiche Fossilien und Muschelschalen.
- Ikh gazriin chuluu: Eine der Top-Touristenattraktionen der Wüste Gobi ist Ikh gazriin chuluu, ein 20 km langes Gebiet mit einzigartigen Felsformationen, die an eine Mondlandschaft erinnern.
Top Sehenswürdigkeiten zentrale Mongolei
- Hustai Nationalpark: Dieser Nationalpark ist vor allem für seine Population wilder mongolischer Pferde bekannt.
- Karakorum: Vor 800 Jahre gründete Dschingis Khan seine Hauptstadt Karakorum, seit 20 Jahren wird sie im Rahmen der Deutsch-Monogolischen Karakorum-Expedition erforscht. Die Ruinen können besichtigt werden, außerdem gibt es ein Museum.
- Orkhon Valley: Inmitten der Mongolei liegt das Orkhon Valley mit dem gleichnamigen Fluss Orchon. Eine besondere Attraktion in der Nähe vom Orkhon Valley ist der Ulaan-Tsutgalan-Wasserfall mit einer Höhe von 25 m. Große Teile im Orkhon Valley wurden als UNESCO-Welterbe erklärt.
- Elsen Tasarkhai: Elsen Tasarkhai ist eine Halbwüstenregion mit endlosen Sanddünen inmitten einer grünen Landschaft. Die Sanddünen werden oft auch Mini-Gobi genannt.
Eine Reise zur Gobi-Wüste und in die zentrale Mongolei
Eine Reise in die Mongolei und eine Tour durch die Gobi Wüste und die zentrale Mongolei ist ein Abendteuer, dass ihr niemals vergessen werdet! Tatsache ist: der Tourismus ist in der gesamten Mongolei noch nicht sehr ausgebaut – und das hat unserer Meinung nach nur Vorteile. Als Ausgangspunkt für eine mehrtägige Tour durch die Gobi Wüste eignet sich Ulaanbaatar, die Hauptstadt der Mongolei. Hier gibt es einige Hotels sowie zahlreiche Anbieter von Touren durch die zentrale Mongolei und die Gobi Wüste.
In diesem Erfahrungsbericht erfährst du mehr über eine Tour durch die zentrale Mongolei.
Eine Durchquerung der Gobi-Wüste und der mongolischen Steppe ist nur mit dem Auto möglich und das ist nicht unbedingt ein Zuckerschlecken, denn Straßen sind hier nicht vorhanden. Die Wege sind holprig, man fährt über spitze Steine und muss nicht selten Flüsse überqueren. Wir empfehlen euch daher unbedingt eine geführte Tour zu machen und raten stark davon ab, allein durch die weite Steppe zu fahren. Es gibt weder Wegweiser noch Zivilisation. Aufgrund des schlechten Bodens ist ein Platten, das Steckenbleiben in einem Fluss oder eine Panne vorprogrammiert.
Eine geführte Tour ist daher optimal, um die schönsten Orte zu sehen und gleichzeitig das Nomadenleben kennenzulernen, denn Hotels gibt es keine und bei einer mehrtägigen Tour übernachtet man meist bei einer Familie oder in einem Camp. Euer Guide kann euch außerdem viel über die Kultur und die Traditionen erzählen.
Beste Reisezeit für die Mongolei
Die beste Zeit für eine Reise in die Mongolei ist während des mongolischen Sommers, von Mitte Juni bis zur letzten Woche im August. Das Wetter ist sonnig und es gibt genügend Niederschlag, der die Steppen üppig und grün macht. Wer es etwas abenteuerlicher mag, kann jedoch auch im Winter in die Mongolei reisen, wobei es im April immer noch bitterkalt ist. Zu dieser Jahreszeit hat man den Vorteil, dass kaum Touristen unterwegs sind und man die beliebtesten Sehenswürdigkeiten ganz für sich allein hat.
Welche Aktivitäten bietet die Gobi Wüste?
Wie bereits geschildert, beherbergt die Gobi Wüste zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Aber es gibt auch viele Aktivitäten, die man unternehmen kann. Besonders beliebt sind Reitausflüge auf wilden Pferden oder Kamelen. Meist werden solche Reittouren direkt bei einer Nomaden Familie gemacht, die ihre eigenen Pferde haben. Diese sind meist „semi-wild“ und den Tag über selbstständig in der Steppe unterwegs. Neben zahlreichen Wanderungen kann man aber beispielsweise auch mit Sandboards die zahlreichen Sanddünen jeglicher Größe und Steigung hinabdüsen.
Ein Abenteuer für sich ist aber sicherlich auch das Leben bei einer Nomadenfamilie. Bei den meisten Touren habt ihr die Möglichkeit die Gastfreundschaft der mongolischen Nomaden kennen zu lernen und einen Tag lang Teil des Nomaden Alltags zu sein.
Hier erfährst du, wie du ganz einfach deine nächste individuelle Reise planen kannst!
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